Aus dem Protokollbuch 1911/12 der Markomannia Protokoll über das an den Tagen des 10. und 11. August 1912 stattgehalten(e) 19. Stiftungsfestes
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An obigem Datum feierte der (Anm.: "Maschinentechnische Verein") sein 19. Stiftungsfest. Eingeleitet wurde dasselbe durch ein(en) am Samstagabend ½ 5 Uhr im Blumenfels veranstalteten Dämmerschoppen. Der Verlauf sowie der Besuch desselben konnte als ein guter bezeichnet werden und war die Stimmung angesichts der kommenden Festkneipe eine sehr gehobene. Erfreulicher Weise hatten sich auch dieses Jahr wieder einige auswärtige Mitglieder eingefunden. Gegen 7 Uhr hatte der Dämmerschoppen sein Ende erreicht, um nach kurzer Unterbrechung mit der Festkneipe in ein weiteres Feststadium überzugehen. Um 9 Uhr eröffnete unser 1. Vorsitzender Knoop (Anm.: Wilhelm Knoop v. Fäßle) mit einer Begrüßungsansprache die Festkneipe, worauf sich (mit) Commersgesang und Becherklang bald ein feuchtfröhliches Kneipleben entwickelte. Mit manch größeren und kleineren Ansprachen von Seiten der Commilitonen wurde unseres Vereins gedacht; worauf sich wieder Liedervorträge und Couplets einzelner Commilitonen abwechselnd mit allgemeinem Gesang die weiteren Stunden ausfüllten und die Zeit nur allzu rasch verstreichen ließen. Die weit fortgeschrittene Zeit gebot schließlich die in allen Teilen gut verlaufene Festkneipe zu beschließen. Sonntag Früh 9 ½ Uhr rief uns der Schlussconvent wieder in unser Lokal, um dort über verschiedene wichtige Punkte zu beraten und schlüssig zu werden (siehe besonderes Protokoll). Nach dem Convent fand (der) Frühschoppen im Blumenfels statt jedoch war hierfür nicht viel Zeit übrig und sehr bald wurde wieder aufgebrochen um gemeinsam das von unserem Kneipwirt Schleicher diesmal in vorzüglicher Weise zubereitete Festma(h)l zu verschlingen. Nachdem nun auch der Magen sein gut Teil abbekommen hatte, traf man sich Mittags neu gestärkt auf der Wilhelmshöhe bei Ettlingen um dort bei Tanz und Becherklang den Festmittag in würdiger Weise zu verbringen. Auch hier wieder füllten Liedervorträge und Ansprachen die Tanzpausen aus, insbesondere fand die würzige Damenrede unseres AH Plate (Anm.: Fritz Plate v. Onkel) ungeteilten Beifall. Durch eine von AH Edelmann (Anm.: Wilhelm Edelmann v. Sawul) gemachte photogr. Aufnahme wurden alle Teilnehmer, ca. 50 Pers., auf einer Platte verewigt. Doch unaufhaltsam rückte auch hier die Zeit weiter und bald saßen der größte Teil wieder in unserem Lokal Viktoriagarten zum würdigen Schlussschoppen vereinigt, um die Stiftungsfestfreuden bis zum Schluß auszukosten. Das Stiftungsfest hatte hiermit sein Ende erreicht und dürfte allen beteiligten Commilitonen u. Gästen in angenehmer Erinnerung sein. Zum besseren Abgewöhnen fand am Montag ein Katerbiertisch im Blumenfels statt und nahm auch dieser einen sehr angenehmen Verlauf. Friedrich Saile v. Schlot |